Die Zeitmessung

Nur die Fische, der Widder und der Stier sind antik,
die Zwillinge sind rekonstruiert. Um 200 n.Chr.
Palastvilla in der Flur Derrière la Tour
Leihgabe des Historischen Museums Bern
Der römische Kalender, der im Jahr 46 v.Chr. von Julius Caesar eingesetzt wurde, ist noch heute gültig und bestimmt mit geringfügigen Abweichungen unseren Lebensrhythmus: Das römische Jahr begann auch am 1. Januar und gliederte sich in zwölf Monate, deren Abfolge, Namen und Länge unverändert geblieben sind. Die Bestimmung eines Monatstages war jedoch recht kompliziert, da man die Tage nicht wie heute fortlaufend von 1 bis 31 durchnummerierte, sondern auf einen von drei Fixpunkten im Monat hin rückwärts zählte. Diese Fixpunkte hiessen: Kalenden (1. Tag des Monats), Nonen (5. oder 7. Tag, je nach Monat) und Iden (13. oder 15. Tag, je nach Monat).
Die Namen der Wochentage haben sich in den meisten romanischen Sprachen erhalten, z. B. französisch mardi, nach dem Tag des römischen Gottes Mars, oder mercredi, nach dem Tag des römischen Gottes Merkur. Im Deutschen wurden die Namen der römischen Göttter durch die entsprechenden germanischen ersetzt.
Ein Tag umfasste vierundzwanzig Stunden. Die Tageszeit erstreckte sich vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang und war in 12 Stunden eingeteilt, ebenso die folgende Nachtzeit. Demzufolge variierte die Länge einer Stunde je nach Jahreszeit und geographischer Lage des Ortes. Lediglich die Mittagsstunde (sexta hora) war fix. Im allgemeinen mass man die Zeit nach dem Grad der Helligkeit. Wollte man es genauer wissen, hatte man drei Geräte zur Verfügung: die feststehende oder transportable Sonnenuhr, die Sand- und die Wasseruhr (clepsydra).
Der Zodiakus oder Tierkreis stellt die in zwölf gleiche Teile geteilte Himmelzone dar. Die Benennung der einzelnen Bereiche entstammt der Verbindung von Astronomie und Astrologie, indem man ihnen die Namen der nächstgelegenen Sternbilder gab. Der aus dem Orient übernommene Zodiakus war in Rom im 1. Jh. v.Chr. als Motiv sehr beliebt und sollte sich bald über ganz Italien und in die Provinzen ausbreiten, man findet zahlreiche Darstellungen auf Reliefs, Mosaiken oder auf Schmuckstücken.